Ergonomische Arbeitsplatzbeleuchtung: mehr als nur visueller Komfort
Die Wissenschaft entwickelt sich sehr schnell, wenn es um Arbeitsplatzbeleuchtung und Ergonomie geht. Mehr und mehr erfahren wir, welch großen Einfluss die Lichtgestaltung hat. Nicht nur visuell, sondern auch auf unsere biologischen Funktionen, unseren Geisteszustand und unsere kognitiven Fähigkeiten. Wir bei Multiline verfolgen diese Entwicklungen genau, um unsere Kunden und Partner richtig zu beraten.
Bei der Planung von Bürogebäuden wird der Einfluss der Beleuchtung oft unterschätzt. Die richtige Gestaltung kann jedoch einen erheblichen Einfluss auf die Leistung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben. Die ideale Arbeitsplatzbeleuchtung sollte gleichmäßig, kontrastarm und mit angenehmen Luxwerten ausgestattet sein. Wenn man von den Bedürfnissen des Endnutzers ausgeht, nennt man dies Human Centric Lighting.
Zu den häufigsten Beschwerden an Arbeitsplätzen mit unzureichender Beleuchtung gehören das Gefühl, zu wenig Licht zu haben, oder eine falsch positionierte Beleuchtung, die Lichtflecken verursacht.
Europäische Beleuchtungsnormen für die Arbeitsplatzbeleuchtung
Bis 2021 verlangten die europäischen Normen 500 Lux für die Arbeit auf einer Arbeitsfläche. Dieser Wert konnte je nach der Art der Arbeit variieren. Mit der neuen Norm (NBN EN 12464-1:2021), die im September 2021 in Kraft tritt, wurde die durchschnittliche Beleuchtungsstärke für einen Arbeitsplatz angepasst und erlaubt es uns, bei Bedarf bis zu 1.000 Lux bereitzustellen.
Melanopische Beleuchtung
Die aktualisierte Norm reagiert auf eine „neue“ Lichtgröße in der Beleuchtungstechnik: MEDI, „melanopische äquivalente Tageslichtbeleuchtungsstärke“ oder die „melanopische tageslichtäquivalente Beleuchtungsstärke“. Kurz gesagt, berücksichtigt diese Lichtmenge die Produktion von Melatonin, dem „Schlafhormon“, das für einen guten Biorhythmus und guten Schlaf unerlässlich ist. MEDI legt den Schwerpunkt auf eine stärkere vertikale Beleuchtungsstärke, um die Beleuchtung besser an die menschlichen Bedürfnisse anzupassen. Dies wird durch zylindrische Berechnungen unter Berücksichtigung des MDER-Faktors der Lichtquelle oder des Verhältnisses von MEDI zur photopischen Beleuchtungsstärke ermittelt.
Die Herausforderung einer bewussten Lichtplanung
Auch die Architektur spielt in diesem Prozess eine entscheidende Rolle. Möglichst viele Fenster, helle Innenräume und ein gutes Reflexionsvermögen sind für eine gesunde Arbeitsplatzbeleuchtung unerlässlich.
Allzu oft werden Pläne mit gestalterischen Aspekten wie Farbe und Licht erstellt, ohne die Lichtwirkung zu berücksichtigen. Dies führt oft zu suboptimalen Beleuchtungslösungen. Deshalb betonen wir stets die Bedeutung von Beleuchtungsstudien, um den Planungsprozess zu beeinflussen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ein Beleuchtungsarchitekt, der frühzeitig in den Planungsprozess einbezogen wird, kann das Gleichgewicht zwischen Ergonomie und finanziellen Erwägungen überwachen.
Was wird die Zukunft bringen?
Die Zukunft der Arbeitsplatzbeleuchtung wird sich darauf konzentrieren, die Anzahl der Leuchten pro Raum zu minimieren und gleichzeitig die Lichtleistung zu maximieren und den Energieverbrauch zu senken. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der LED-Technologie wird dabei eine Schlüsselrolle spielen. Das Gleichgewicht zwischen Energieeffizienz und der Schaffung idealer Arbeitsplätze wird eine ständige Herausforderung bleiben.
Wir bei Multiline nehmen diese Herausforderung gerne an. Wir arbeiten eng mit Architekten, Ingenieurbüros und Bauherren zusammen, um die angestrebten Beleuchtungsstandards umzusetzen. Ein gutes Beispiel ist das Dethier-Bürogebäude in Alken, bei dem wir einen hohen Lichtkomfort im Zusammenspiel von Ästhetik und wissenschaftlich fundierter Beleuchtung angestrebt haben.
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